„Es ist besser eine Frage zu diskutieren, ohne sie zu entscheiden, als eine Frage zu entscheiden, ohne sie zu diskutieren.“
– Joseph Joubert
Ist es wirklich besser, so zu verfahren?
Wenn die anstehende Frage nicht entscheidend ist, also in einem Debattierclub… kann man so verfahren. Wenn es aber um wichtige Entscheidungen geht, muß verantwortlich abgewogen werden. Also stellen sich mindestens drei Fragen:
- Wie tauglich ist hier die Diskussion als Kommunikationsform?
- Die Klärung der Interessenlage der Teilnehmenden
- Geistige Reife der Gesprächsteilnehmer
Die Diskussion als Mittel zur Entscheidungsfindung ist meistens ungeeignet, untauglich, unbrauchbar. Denn wenn die Reife der Teilnehmenden gering oder die Interessenlage hoch ist, kommt oft nicht nur das „kleinste Übel“ dabei heraus, sondern, weil man sich auf dem „kleinsten gemeinsamen Nenner“ trifft, eher das größere Übel.
Mangels Reife halten wir sogar noch stolz an diesem
unreifen (2) Modell der Kommunikations-Form fest.
Dagegen sollte die Klarheit, sollte die Transparenz der Interessen nebst Zahl und Art der Möglichkeiten Priorität bekommen – und nicht das Reden selbst. Mit dem erklärten Ziel, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Das Ziel eines Konflikts
oder einer Auseinandersetzung soll
nicht der Sieg, sondern der Fortschritt sein.
~ Joseph Joubert ~
Diskussionen
verzögern, verwässern
und verhindern gute Ergebnisse.
Das große Interesse an Diskussionen belegt nicht die Lauterkeit der Intention, sondern zeigt – eher gegenteilig – das Bedürfnis nach Ego-gesteuerten Spielchen, nach Selbstdarstellung zum Beispiel.
Grundvoraussetzung für das beste Sachergebnis ist darum die Klärung, ist die wahrheitsgemäße Offenlegung der tatsächlichen Interessen aller Beteiligten.
Die Qualität der Entscheidung ist
von der Voraussetzung abhängig.
Hier geht es nicht um`s „Recht haben“ und Ähnlichem (2), sondern um die kreative und konstruktive Interaktion im Erwachsenen (4) -Modus.
Denn… gute Entscheidungen entwachsen nicht stundenlangem Geplapper und Streit, sondern sind das Ergebnis des Nach-innen-gehens, eines authentischen und damit ergebnisorintierten Suchens aller Beteiligten.
Das allerdings setzt eine gewisse Reife voraus, nämlich die Fähigkeit, nicht jede von den eigenen Konzepten abweichende Äußerung „persönlich“ zu nehmen, sondern das bestmögliche Ergebnis im Blick zu behalten.
Der Vorwurf-Tenor ist
nicht lösungsrelevant.
Und: Wenn es darum geht, ein Problem zu lösen, ist nicht das persönliche Wohl-Gefühl von Belang, sondern das gute Resultat.
Die Diskussion sollte besser abgelöst werden
durch eine neue Form der Kommunikation,
in der Lauterkeit und Reife die Mitte bilden.
Die Weisheit wartet in der meditativen Stille, nicht im lauten Gezänk.
Kompromiß
Diskussionen führen bestenfalls zum kleinsten ÜBEL,
das aber nicht zugleich das beste Ergebnis sein kann.
Der Kompromiß darf nicht
mehr sein als ein Notnagel.
Er ist nichts Edles, er hat nichts Wertvolles an sich. Kompromisse sind nichts weiter als ein Notbehelf, wenn Intelligenz und Weisheit nicht genügend Raum bekommen.

Es handelt sich um ein weit verbreitetes Mißverständnis, wenn glaubt wird, die Weisheit sei arrogant und die Wahrheit unverschämt und hart…
Aber ja: Sowohl Weisheit, als auch Wahrheit – beide kennen keine Kompromisse! Ihre Klarheit muß vertragen können, wer sich auf sie einläßt.
Weisheit 📌