Recht & Freiheit

„Recht hat wenig Sinn, wenn es die Freiheit nicht schützt.“

– Thomas Dehler

Wenn das Recht lediglich „keinen Sinn“ hätte, wäre es noch gar nicht so schlimm. Aber ein Recht, das die Freiheit nicht schützt, wird unmittelbar zu einer großen Gefahr!

Grundsätzlich bildet jedes Recht
eine Einschränkung der Freiheit.

In einer liebenden Gesellschaft gibt es kein Recht – weil es nicht gebraucht wird. Das wäre ja sonst, als wollte man in einem lichtdurchfluteten Raum für künstliche Beleuchtung sorgen wollen.

Das Recht als solches
hat also keinen Wert.

Der Wert des Rechtes
entsteht durch Defizit.

Das Recht gewinnt seine Berechtigung erst auf Grund von Unreife einer Gesellschaft, nämlich durch die Unfähigkeit, ohne diese (durch latente Gewalt gestützte) Struktur einigermaßen harmonisch interagieren zu können.

Der Umfang des Rechts ist ein Spiegel für
die Reife bzw. Unreife einer Gesellschaft.

Die Aufgabe des Rechts besteht in der Balance-Haltung von Freiheit und Unfreiheit mit der Maßgabe der Befriedung der Gesellschaft. Die Einschränkungen sollen also gleichzeitig die freie Entfaltung ermöglichen.

Das Recht muß
bei geringst möglicher Einschränkung
den größtmöglichen Entfaltungsraum gewährleisten.

Durch permanente Justierung, diese Balance zu halten, ist Aufgabe der Legislative.

„Wem Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann vor allem das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen.“

– George Orwell

Das ist Quatsch. Ein armseliger, eingeengter Freiheits-Begriff mit dem Potenzial der Übergriffigkeit und mit einer Latenz in Richtung Gewalt.

RECHT

Die Basis des Rechtssystems ist, daß ich in meiner Handlungs-Freiheit nicht über die des Anderen hinwegwalzen darf:

Die Freiheit des Anderen
ist meiner gleichwertig.

Wer das weiß, braucht kein Rechtssystem. – Aber wer weiß das schon?!

Die Einsicht… liegt bei den Wenigen.
Das Recht ist Notbehelf für die Masse.

DesInteresse am Politischen

Manchmal muß auch das gesagt werden: Ein DesInteresse am Politischen ist erlaubt.

  1. Niemand  m u s s  sich politisch engagieren.
  2. Es ist zu 100% o.k., wenn sich jemand für Politisches nicht einmal interessiert.
  3. Und sollte es tatsächlich mal jemand wagen, sich sein Leben lang nicht für Politik zu interessieren: Er geht immer noch straffrei aus und… ist kein „schlechter Mensch“. 😎

Es ist Menschenrecht,
sich NICHT für Politik
interessieren zu müssen.

Es genügt, wenn sich (im Verhältnis) ein paar wenige Leute engagiert und verantwortungsbewußt um das Gemeinwohl kümmern – wenn es nur die Richtigen sind. Die „Richtigen“ in dem Sinne, daß sie sich für die Aufgaben eignen, daß sie die erforderlichen Fähigkeiten, die nötige Geistige Reife und die mit ihr einhergehenden lauteren Absichten mitbringen.

Eignung  📌

Gewißheit

„Daraus, daß die Sonne bisher jeden Tag aufgegangen ist, folgt logisch nicht, daß sie es morgen wieder tut.“

– Carl Friedrich von Weizsäcker

Ja, daß sie morgen wieder aufgeht, ist eine (letztlich vage) Annahme.

Hier geht es um Gewißheit.
Sie ist nicht Teil der Logik.

Wir glauben (ohne explizit daran zu denken), daß unser tägliches Leben wesentlich durch logisches Denken und in seiner Folge durch logisches Verhalten geprägt sei. Ist es nicht.

Zu mehr als 95% folgen wir der a-logischen Gewißheit.

Mit a-logisch ist hier ausdrücklich nicht „unlogisch“ gemeint, weil die Unlogik selber ein wichtiges Element der Logik ist.

Wollten wir in unserem Leben dem logischen Denken in dem Maße folgen, wie wir der Gewißheit folgen, wir bräuchten mehr als doppelt so viel an Lebenszeit, bzw. wir würden in Kürze umkommen.

Eine Frage der Reife

Man darf nicht mogeln in den ernsten Dingen, im Politischen wie im Moralischen.

– Yves Montand

Eine Frage der Geistigen Reife:

Ein unreifer Mensch wird öfter die Unwahrheit sagen, wird ein wenig schummeln und gelegentlich mogeln…

Ein reifer Mensch ist klar und offen. Er bleibt bei der Wahrheit.

Wahrhaftigkeit…
ist ein Gradmesser
der Geistigen Reife.