Damals war ich, 13 Jahre alt, im Sport genau das, was man eine „Niete“ nennt. Der junge Sportlehrer des Collegium Liborianum war „brutal“, nett und hilfreich zugleich: Er bot mir als Zeugnis-Note eine 4 (ausreichend) an, wenn ich, der Nichtschwimmer, an einer Ecke der Turm-Seite einfach nur ins Becken springen würde.
Klar, ich hatte Angst vor dem tiefen Wasser, in dem ich nicht mehr stehen konnte – obwohl ich schon viel Zeit mit Trocken-Schwimm-Übungen bäuchlings auf den Fliesen verbracht hatte.
Die von mir gewünschten Lebensretter im Becken wurden mir gewährt; sie waren auch sofort bereit und ich sprang. Umgehend mußte ich die Retter abwehren, weil ich wider Erwarten nicht unterging und es mir sofort sehr viel Freude machte, mich im tiefen Wasser frei zu bewegen.
Manchmal tut es gut, wenn man einfach ins tiefe Wasser geschubst wird. Denn manchmal sind theoretische Konzepte und theoretische Vorbereitungen, ist das viele Denken selbst… bloß hinderlich, aber die Erfahrung – erfrischend einfach.