Gemeinwohl

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Das Wohl des Volkes

„Die wichtigste Regel für die Träger der höchsten Gewalt im Staat ist: Ollis salus populi suprema lex esto.

Das Wohl des Volkes
 ist das oberste Gebot.

Denn die Gewalt ist ihnen mit der Absicht übertragen worden, daß durch sie für die Erreichung des Zweckes gesorgt werde, um dessen Willen die Staaten gegründet worden sind.“

― Marcus Tullius Cicero
(irgendwann zwischen 106-43 v. Chr.)

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Sinn und Zweck des Staates

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Staat ist keine (!)
Selbstverständlichkeit.

Staat ist keine natürliche Frucht, sondern eine menschengemachte, aus der Not geborene Struktur.

Wesentlicher Sinn und Zweck von Staat ist die Unterstützung der Gesellschaft dergestalt, daß er durch Rahmenbildung den Bürger in die Lage versetzt, sich – im möglichst reibungslosen Miteinander – frei entfalten zu können.

Die Aufgabe des Staates besteht also ebenso in der Rücknahme aller die Bürger unnötig behindernder Maßnahmen.

Minister = Diener

Der Präsident, der Kanzler, sämtliche Minister und ebenso sämtliche Abgeordnete verstehen sich als Staatsdiener; als ehrliche DIENER der gesamten Gesellschaft.

Der Staat ist die 
das Gemeinwohl 
sichernde Instanz.

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Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die zweitbeste Zeit dafür ist  J E T Z T !

~ Afrikanische Weisheit ~


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Intention

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* Beobachte, wie er handelt,
* Betrachte seine Motive und
* Untersuche, worin er seine Ruhe findet.

Wie könnte ein Mensch dir dann noch etwas verbergen?

…fragt Konfuzius

Bezüglich eines Menschen in der Politik würde es schon genügen, zu beobachten, welche Motive ihn in seiner Arbeit leiten. Bisher legen wir zu wenig Wert auf die Intention unserer Delegierten.

Egal, wie sie sich sonst gerieren: In ihrer Arbeit als Parlamentarier und als Regierungsmitglieder sollte die Lauterkeit in den Absichten an oberster Stelle stehen. Darauf müssen wir bestehen!

Und selbstverständlich gehört die grundsätzliche Bereitschaft zur Wahrhaftigkeit dazu.

Bô Yin Râ, Gemeinwohl, Nirmalo,

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Gemeinwohl

Gemeinwohl_572Die Staatsdiener haben (zwecks Fähigkeit zu Ego-minimierten Kommunizierens) nachweislich Erfahrungen in Selbsterfahrungsgruppen (Encounter, Familienaufstellen oder ähnlichem) zu absolvieren, sind mit ihren Eltern in Reinen und nutzen eine der Meditations-Praktiken, um sich leicht zentrieren und folglich aus ihrer Mitte und also aus ihrer Kraft heraus die anstehenden Herausforderungen souverän anpacken und verantworten zu können.

Neben dem Regionalen und dem Gemeinwesen „Deutschland“ haben sie das größere Gemeinwesen „Europa“ im Blick, darüber hinaus das Gemeinwesen „Menschheit“ und schließlich das Wesen „Erde“.

Was wir, die Gesellschaft, nicht brauchen:
Den „Berufs-Politiker“, der für sein Ego den passenden Job sucht:

  • Vergünstigungen für die „Freunde“ erwirken wollen (Lobbyismus)
  • eine interessante Beschäftigung mit Angestellten genießen
  • die Interessen seines Egos durchsetzen können
  • attraktive kostenlose Reisemöglichkeiten
  • gutbürgerliches Einkommen
  • viel Aufmerksamkeit
  • gutes Ansehen
  • Macht

Ebenso wenig brauchen wir in den Parlamenten Menschen, die – aus welcher Schwäche auch immer heraus – anfällig sind für Manipulationen verschiedenster Art.

Sie sollten so intelligent sein, solche „Machenschaften“ erkennen und stark genug, diese abwehren zu können.

Wer anfällig dafür ist, sich
instrumentalisieren zu lassen,
gehört nicht ins Parlament.

Es ist zwar unbestritten, daß selbst die „unreifsten“ Politiker in ihren Ämtern noch wachsen, aber es gibt außerhalb der Parlamente genug andere Therapie-, Entwicklungs- und Wachstums-Angebote, daß die Parlamente für Kompetenz freigehalten werden können.

Hier brauchen wir auch keine Egomanen und Lügenbarone, sondern qualifizierte Menschen, die bereit und in der Lage sind, sich in einem definierten Zeitrahmen als Staats-Diener einzig für das Wohl der Gesellschaft zu engagieren.

Das „Macht-haben- und Macht-ausüben-wollen“ könnte ein psychologisches Indiz für ein ausgewachsenen Minderwertigkeits-Problem sein. Das wiederum ist ein Indikator für das Feststecken auf den Stufen (2) und (3) der Geistigen Reife.

Siehe dazu die  Eignungskriterien 📌
…für Parlamentarier

Wer Reichtümer sammeln will,
kann nicht wohlwollend sein.
Wer wohlwollend sein will, wird
keine Reichtümer anhäufen können.

– Meng Tse

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Regieren ist . . .

Regieren ist nicht Macht ausüben,
Regieren ist, das Beste
für das Gemeinwohl erwirken wollen.

Eine schon hunderte von Jahren vor Christus allseits bekannte und schließlich dann auch vom Christentum aufgegriffene regula aurea (Goldene Regel) lautet: 

Liebe deinen Nächsten,
wie dich selbst.

Regieren ist…
die Umsetzung des Kategorischen Imperativs:

Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst,
 daß sie ein allgemeines Gesetz werde.

~ Immanuel Kant ~

Regieren ist…
verantwortliches Beobachten und Eingreifen zum Schutz des Einzelnen und seiner Freiheit:

Was du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem Andern zu.

Es ist alles das Selbe.

Regieren ist…
Das Beste für die jeweilige Gemeinschaft erwirken wollen.

‚Gegenseitige Rücksichtnahme‘ (shu = Empathie). Was man mir nicht antun soll, will ich auch nicht anderen Menschen zufügen. […] Begegne den Menschen mit der gleichen Höflichkeit, mit der du einen teuren Gast empfängst. Behandle sie mit der gleichen Achtung, mit der das große Opfer dargebracht wird. Was du selbst nicht wünschst, das tue auch anderen nicht an.

– Konfuzius

Das beschreibt die edle Form des Umgangs, den wir bei den weisen Menschen beobachten können.

Zi-gong sprach: „Was man mir nicht antun soll, das will auch ich anderen Menschen nicht antun.“ Konfuzius aber sagte: „So zu handeln vermagst du noch nicht!“

Denn intellektuelles Verstehen ist noch kein Verstehen;
erst wenn die Reife hinzu kommt, ist Verstehen möglich.

Der Wissende möge alle Wesen behandeln wie sich selbst.

– aus dem Mahabharata

◾ Der Wissende weiß das und… tut das auch.
◾ Dem Unwissenden muß es gesagt werden.

Der „Wissende“ = ist hier verstanden als der Weise, der Edle oder der mit der höheren Geistigen Reife und nicht „der Wissende“ im Sinne von „Sammler von Informationswissen“.

Der edle Geist  📌

Eins ist somit, anderen alles das nicht anzutun, was einem selbst nicht wohltut; das zweite ist, voll zu verstehen, was wohlgetan und was nicht wohlgetan ist.

– Shâyast lâ-shâyast (Zoroastrismus)

Das Zweite, von dem hier die Rede ist, muß, dem jeweiligen Reife-Stand einer Gesellschaft gemäß, kommuniziert werden. Notfalls in Form einer verbindlichen Moral und bindender Gesetze.

Niemand soll sich nach Möglichkeit an meinem Eigentum vergreifen und auch nicht das Geringste davon verrücken, ohne irgendwie meine Zustimmung erlangt zu haben. Nach demselben Grundsatz muß ich auch mit dem Eigentum anderer verfahren, wenn ich bei gesundem Verstand bin.

– Platon

Das ist so eine Sache, das mit dem „gesunden Verstand“. Wer denn wohl glaubt nicht, daß sich sein Verstand bester Gesundheit erfreut? Wir müssen aber realisieren, daß sich nicht alle „Erwachsenen“ zeitgleich auf ein und dem selben Stand der Geistigen Reife befinden. Dies zu ignorieren oder zu leugnen wäre realitätsfern und unverantwortlich.

Geistige Reife  📌

Welche Aktion auch immer jemand als richtig für sich beurteilt, beurteilt er implizit als richtig für alle gleichen Personen in gleichen Umständen.

– Henry Sidgwick

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Die kürzeste Version prangt als Goldene Regel am
Braunschweiger Gewandhaus: „Qvod tibi hoc alteri“.

WAS DIR, DAS ANDERN.“

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Fortschritt

Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.

– Albert Einstein

Wir dürfen das Gemeinwohl
nicht aus den Augen verlieren.

Bei all unserem Tun und Streben müssen wir das Glück der Menschen, die Balance, die Zu-FRIEDEN-heit anpeilen, dann können wir nicht wirklich falsch liegen.

Dabei muß der einzelne Mensch die gleiche Bedeutung erfahren, wie „das Land“ oder „die Menschheit“.

Die Würde und die Unversehrtheit des Einzelnen hat in der Sozietät das höchste Gut zu sein und darf niemals einer Idee – und sei es die Idee von der „Menschheit“ – untergeordnet oder gar geopfert werden.

In einer gesunden Gesellschaft wird die Bereitschaft
zu Mitgefühl höher veranschlagt als der Börsenkurs.

Menschheit, Sicherheit, Fortschritt, Wirtschaftswachstum u.a…. sind (zum Teil) schöne und nützliche Ideen, aber nur der einzelne Mensch… ist real.

Wann immer wir abwehrende Mauern errichten…,
verraten wir unseren weisen und mitfühlenden Kern.

Echter Fortschritt
hat das Glück aller
Menschen im Auge.

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Eine Frage der Reife

Der Politiker denkt an die nächsten Wahlen,
der Staatsmann an die nächste Generation.

– William Ewald Gladstone

Die Verantwortung dieses Politikers (dieses Zitates) erschöpft sich im Agieren für das Wohlergehen seiner Person und seiner Partei.

Der Staatsmann (dieses Zitates) stellt solche Interessen hintan und nimmt statt dessen – zumindest über die Spanne seiner Amtszeit – das Wohlergehen der Gesamtgesellschaft in den Blick.

Eine Frage der Reife.

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Es gibt eine Vollkommenheit –
tief inmitten alles Unzulänglichem.
Es gibt eine Stille –
tief inmitten aller Ratlosigkeit.
Es gibt ein Ziel –
tief inmitten aller weltlichen Sorgen und Nöte.

~ Gautama Buddha ~

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Politik

 

Ein bißchen mehr Reife, bitte!

Der Premierminister hat die Wahl verloren: Jetzt heult er. Beim nächsten Mal gewinnt er wieder: Da lacht er in die Kamera.

Was unterscheidet die Politiker
eigentlich… von Kleinkindern ?

Das ist ja genauso wie mit einem weinenden Kind, dem du ein Bonbon hinstreckst, und schon hat es ein Lachen auf dem verrotzten Gesicht!

Ein bisschen mehr Reife wäre schon ganz gut.

~ Kodo Sawaki (Japanischer Zen-Meister, 1880-1956)

 

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Der spirituell ausgerichtete Mensch – ein spiritueller Mensch in der Politik – ist bewußt. Er schläft nicht ganz so tief, wie die meisten seiner Zeitgenossen und sieht sich an nichts und niemanden gebunden.

Er ist frei – weil er bewußt ist.

Er ist bewußt
in dem, was er tut.
Er ist bewußt
in dem, was er fühlt.
Er ist bewußt
in dem, was er denkt.
Er ist bewußt
in dem, was er sagt.

Da er bewußt, also frei ist, ist er weder an eine Vergangenheit gebunden, noch ist sein Vorstellungsvermögen durch alte Denk-Muster blockiert.

Wahrhaftigkeit…
ist ihm selbstverständlich.

Er lebt den Kant´schen Kategorischen Imperativ… ohne jede Anstrengung.

Seine Handlungsimpulse gründen im Mitgefühl, weshalb sein Ziel, seine Ausrichtung, das Gemeinwohl ist. Das Ego hingegen ist ihm eine viel zu unbedeutende Sache, als daß er ihm mehr Energie gibt als nötig.

Er denkt und handelt außerhalb jeder Moral, außerhalb jeder tradierten Denkstruktur und agiert nicht angst-motiviert. Und da er nicht angst-motiviert handelt,

• liegt ihm nichts am Ego
• liegt ihm nichts an Macht
• liegt ihm nichts an Gier
• liegt ihm nichts am Recht-haben-müssen
• liegt ihm nichts an übertriebenen „Sicherheits“-Strukturen
• liegt ihm nichts an Unehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber
• liegt ihm nichts an einem persönlichen Vorteil oder dem einer Gruppe

Das, was ihr dem geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr MIR getan.

~ sagt Jesus von Nazareth

Ein spiritueller Mensch weiß, daß wir alle EINS sind, daß es in Wirklichkeit keine zwei gibt. Er weiß, daß es niemanden gibt, der weniger wichtig ist, als er selbst: Die Achtung des Anderen.

Er weiß aber auch, daß es niemanden gibt, der wichtiger ist, als er selbst: Die Selbst-Achtung.

 

Kein Mensch hat das Recht, einen anderen zu regieren.

~ Francisco Ascaso

Der bewußte Mensch weiß das. Ein bewußter Mensch kann die Idee, einen anderen Menschen regieren zu wollen, nicht länger als drei Sekunden lang halten.

Ebenso wenig kann ein bewußter Mensch regiert werden.

Die Szene „Jesus vor dem römischen Stadthalter“ zeigt: Selbst Gefangennahme, Demütig und Folter können den bewußten Menschen nicht regierbar machen. Er bleibt ein König.

Die eigene Mitte ist der Ort
— jenseits der Gesellschaft.

Gemeinwohl-Denken

Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.

– Ludwig Börne

Ludwig unterscheidet hier die Reife der Gerechten und der Ungerechten voneinander; die alten Asiaten unterschieden die Edlen von den Gemeinen.

Auf beiden Kontinenten weist man damit auf die Geistige Reife der Menschen und zumindest schon mal auf zwei verschiedene Ebenen ihres Ausdrucks hin.

Der Eine gibt sich bereits zufrieden, wenn Freiheit & Wohlstand für ihn und seinen engsten Kreis gegeben sind, der Andere interessiert sich auch noch… für das Gemeinwohl.

Letzterem ist es nicht einerlei, wie es anderen geht. Buddha soll an der Himmels-Pforte auf die Frage, warum er denn nicht eintreten wolle, geantwortet haben:

Wie kann ich in das Paradies eintreten,
solange noch ein Mensch unglücklich ist?

So drückt sich eine hohe (6) geistige Reife aus. – Im rein egoistischen Bestreben dagegen… eine der unteren (2).

Der edle Geist  📌

Das Beste beabsichtigen

Jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch – wenn er nur bei sich selber anfangen würde.

– Karl Heinrich Waggerl

Wer will denn schon „die Welt“ verbessern? Das wäre wohl ein bißchen viel. Aber die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen modifizieren, modernisieren, optimieren, upgraden, kurz das, was wir „Politik“ oder „politisch handeln“ nennen – das können wir sehr wohl, wenn wir es denn wollen.

Du forderst, daß wir uns zuvor selber verbessern sollen? Das ist nicht möglich. Du müßtest es wissen: Wir sind, wie wir sind. Nicht alle Menschen einer Gesellschaft befinden sich auf dem selben Stand der Reife.

Deshalb bedarf es der Rahmenbedingungen; sie sind ja schließlich nicht für eine Gesellschaft der Weisen (6) gemacht. 

Aber diese Rahmenbedingungen dürfen, können und sollten wir – dem jeweiligen Verständnis der Menschen angepaßt – permanent verändern. Und jeder der mag, muß sich und seine Intelligenz dazu einbringen können, denn: Rahmenbedingungen sind kein unumstößliches Naturgesetz!

Das Gemeinwohl, die größtmögliche Freiheit des Individuums und
die Menschenwürde sollten allen Beteiligten die Richtschnur bilden.

„Der Staat (ist) `Sachwalter der Allgemeinheit´, Grundmotivation all seines Handelns darf nur das Gemeinwohl und das öffentliche Interesse sein.“

– Prof. Dr. Wolfram Höfling, Verfassungsrechtler, in: Sachs/GG, Art. 1 Rn.95

Partei-Interesse ist übrigens…
eine Form von Privat-Interesse.

Nirmalo, Gemeinwohl,

Gerechtigkeit

Ambrosius von Mailand, Gerechtigkeit, Balance, Gemeinwohl, Weisheit, Nirmalo,

Hier ist Gerechtigkeit definiert als: Das Rechte tun. Das Richtige.

Mit diesem Satz wendet sich Ambrosius von Mailand nicht an Jedermann, sondern an die Wenigen, die ihn verstehen. Er spricht zu jenen, die bereits eine höhere Reife geistiger Art mitbringen; zu denen, die das eigene Ego erkennen können, sich aber nicht von ihm kontrollieren lassen.

Ambrosius spricht zu Menschen, die in der Lage sind, die Interessen des (oder der) jeweils Anderen zu achten und das Wohl des Ganzen in seinem Wert höher zu schätzen als den eigenen Vorteil.

Obschon in der Geste des Lehrers,
wendet sich Weisheit an Weisheit.

Intelligenz

Wenn die Gesellschaft so fortfährt, wird in zweitausend Jahren nichts mehr sein, kein Grashalm, kein Baum; sie wird die Natur aufgefressen haben.

– Gustave Flaubert

Wie ich hörte, bräuchten wir bereits heute vier (!) Planeten Erde, wenn jeder Mensch auf diesem Globus so gut leben wollte… wie ich oder wie du.

Ich stelle mir ein intelligentes Europa vor,

das nicht die Mittelmehr-Küste entlang eine riesige Mauer chinesischen Vorbilds baut (von innen verspiegelt, damit wir uns selber gut sehen können – und nicht das Elend auf der anderen Seite), sondern ein Europa, das realisiert, daß wir  a l l e  Geschwister der selben (Erden-)Familie sind und uns auch außerhalb unseres Wohlstands-Nestes, auf der Basis einer freundlichen Selbstverständlichkeit entsprechend zu engagieren haben.

Nicht widerwillig; aber auch nicht mit dem Gestus der Generosität, der Überlegenheit, sondern auf Augenhöhe: In der Erwartung einer langfristigen Win-win-Partnerschaft.

So könnte Europa, statt nur „großzügige Spenden“ in die riesigen Flüchtlingslager in Jordanien und anderswo zu geben, zumindest mittelfristig kleine oder mittelgroße Städte bauen. Nach dem Vorbild von Ägypten zum Beispiel, wo gerade eine neue Hauptstadt incl. Flughafen Gestalt annimmt.

Allein in Indien werden derzeit 100 neue Städte mit allen modernen Standards gebaut. Wir können das und vieles andere auch ganz gut.

Das Häuser- und Straßenbauen ist ein Beispiel und stellt nur  e i n e  Möglichkeit von hunderten dar, wie wir uns sinnvoll einbringen können.

Den folgenden Satz des Michail Bakunin formuliere ich – auf das Hier und Heute angepaßt – mal etwas um:

Gustave Flaubert, Balance, Freundlichkeit, Gemeinwohl, Intelligenz, Nirmalo,

Warum nicht mit dazu beitragen, daß mehr Menschen… wieder gut leben können? 

PS: Wenn Gustave Flaubert mit seiner düsteren Vision Recht behält,
dann hat es leider nicht geklappt… (das mit der Intelligenz)

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Balance

Menschliche Reife beginnt dort, wo die Sorge um andere größer wird als um die eigene Person.

– Werner Mitsch

Deine Sorge um andere, Werner, muß nicht größer sein als die um dein eigenes Wohl: Der Andere ist nicht bedeutender als du selbst.

Die menschliche oder geistige Reife des erwachsenen (4)
Menschen beginnt mit der Bereitschaft zur Übernahme von
Verantwortung sowohl für sich selbst, als auch für andere.

Es geht eben nicht darum, daß der Eine wichtiger wäre als der Andere. Es geht nicht um entweder/oder.

Es geht darum…, daß wir Eigenwohl und
Gemeinwohl in Balance denken können.

Paradox

Wir brauchen keine (…) Staats“gewalt“ in Form von Repression.

– Christian Fender

Ja, die brauchen wir nicht. 

  • Repression ist eine Mißbildung von Macht.
  • Staatsgewalt ist aber nicht per se bereits Repression. 

Die Staatsmacht, oder der starke Staat hat zur Aufgabe, kraftvoll, also erfolgreich den Raum frei zu halten für bestmögliches Gelingen des freien Handelns seiner Bürger.

So erlebe ich die Straßenverkehrsordnung zwar als eine Einengung MEINES freien Handelns, die jedoch in der guten Absicht verfaßt wurde, ein möglichst freies und reibungsloses Interagieren ALLER Beteiligten zu ermöglichen.

Diese Art Einengung
ist nicht Repression.

Sie ist mir neben der Einschränkung durch Reglementierung, gleichzeitig auch ein staatlich (gemeinschaftlich) geschützter Raum der Freiheit.

Wollen wir das Handeln einer Staatsmacht in einer konkreten Situation bewerten, müssen wir die Intention der Leitung dieser Macht kennen.

Aus Liebe zu den armen Reichen

„Es muß Arme geben, damit die Reichen das Gebot der Nächstenliebe überhaupt erfüllen können.“

– Aus einem Hirtenbrief

Ja, dann wären sie wohl arm dran, die Reichen, wenn ihnen die Objekte der Nächstenliebe ausgingen. Dann könnte ihnen niemand mehr helfen. 😲 Wer kann denn das schon wollen?! 

Auch bei uns engagieren sich viele Reiche im Umfeld der Suppenküchen für Arme: Also, liebe Arme, bleibt weiterhin brav arm: Es ist schließlich für einen guten Zweck.

So weit etwas Sarkasmus, das Zitat aus dem Hirtenbrief der Bischöfe Spaniens des Jahres 1954 betreffend.

Spende… ist herablassend.

Sie wird „von oben gegeben“ und ist (von akuten Umständen abgesehen) demütigend. Und sie wird, die Hände nach oben gereckt, „von unten dankbar angenommen“.

Es ist prinzipiell eine der vornehmsten Aufgaben des Staates – im Rahmen der Möglichkeiten – für das Gemeinwohl zu sorgen, also auch für die Grund-Voraussetzungen für ein würdiges Miteinanderleben.

Die „Tafeln“ gehören in die (dunkle) Geschichte.

Liebenden Herzen bleiben immer noch genug Möglichkeiten, sich ungehemmt zu entfalten.

Liebende brauchen
keineBedürftigen“.

 

Trog – oder Tafel

Es sieht aus wie liebevolles Handeln, aber die „Tafeln“ sind in Wirklichkeit eine für die Lieferanten lukrative Form der Abfall-Beseitigung.

Auf den ersten Blick sehen sie nach „kostenlos“, nach „Geschenk“, nach „großherziger Spende“ aus, sind aber nur schlecht kaschierter Hohn – jenseits jeglicher Philanthropie.

Denn letztlich werden diese Bürger mit Müll beworfen.
Etwas sachlicher formuliert: Man setzt ihn diesen vor.

Die Abfälle, die diese Menschen zu essen bekommen, hat meine Mutter früher den Schweinen in den Futtertrog gegeben.

Bei den „Lebensmitteln“, die an die Tafeln abgegeben werden, handelt sich um Waren, die für die Händler und Gastronomen keinerlei Wert mehr haben. Zu deren doppelten Vorteil: Gegen eine „Spenden“-Bescheinigung geben sie ihren Müll ab und sparen auf diese Weise Abfallbeseitigungskosten und… können den Mist dann auch noch steuerlich absetzen.

Eine weitere Mülltrennung findet anschließend bei den Tafeln – ebenfalls auf Kosten der Gemeinschaft – statt: Hierbei wandert ein Drittel sofort in die Mülltonne.

Eine Regierung, die Derartiges zuläßt oder gar fördert, hat sowohl das
Gemeinwohl als auch die Menschenwürde aus den Augen verloren.

Wem diese Art Familiensinn gefällt, wird womöglich auch den Fakt, daß man in anderen Ländern Menschen auf Müllhalden ihr Essen „stehlen“ läßt, als großzügige humanistische Geste ansehen?

Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr MIR getan.“ ~ Jesus v.N.

Die Würde des Menschen gebietet, daß wir Lebensmittel, die eine „durchschnittliche Mutter“ in die Bio-Tonne wirft, selbstverständlich nicht als „wohlwollende Spende“ deklarieren.

 

Armenspeisung

Suppen-Küchen“ sollten ausschließlich notfalls, also nur temporär existieren. Niemals dürfen sie zu einer Dauer-Einrichtung werden! Andernfalls haben wir es mit einem Systemfehler zu tun. Dann handelt es sich um ein Versagen des Staates: Er hat die Würde des Menschen nicht angemessen beachtet.

 

Staatsversagen

Das Versagen des Staates an dieser Stelle ist auch ein Versagen der Gesellschaft, denn sie ist es schließlich, die den Staat über ihre Abgeordneten bestellt hat. Sie muß die Aufgaben des Staates genau definieren und ihre Ausführung / Erfüllung begleitend beobachten, begutachten und nötigenfalls korrigieren.

Wertschöpfung

Es gibt nur eine Ausflucht vor der Arbeit: Andere für sich arbeiten zu lassen.

– Immanuel Kant

Dieser Satz des Immanuel Kant hatte für lange Zeit und an vielen Orten auf dem Globus seinen Sinn. Ebenso der vom Heiligen Paulus von Tarsus:

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

― 2 Thess 3,10

Aber gerade jetzt befinden wir uns an der Schwelle zu einer gewaltigen Veränderung. Zunächst vorrangig in industriell erschlossenen Gebieten, werden gut programmierte, selbstbewegliche Automaten (Roboter) nach und nach den größten Teil der Arbeit übernehmen. Zunächst einfachere, dann kompliziertere. Zuerst in den Industrie-Nationen, dann auch in den entlegensten Erd-Winkeln. Also müssen wir ARBEIT jetzt neu definieren.

Wortherkunft: Mittelhochdeutsch: arebeit = Beschwernis, Leiden, Mühe. Germanisch arbaiþi = Mühsal.

Bisher war der Begriff (fast immer) an den Lohn und damit an das Überleben in der Gesellschaft gebunden. Das wird sich verändern (müssen), da die Wertschöpfung zunehmend nicht mehr in unseren Händen liegt.

Die Begriffe, die wir uns ganz neu anschauen müssen lauten:

◾ Arbeit
Würde
Teilhabe
Eigentum
Einkommen
Gemeinwohl
Beschäftigung
Wertschöpfung

Voraussetzung für das Gelingen ist ein guter Zugang zur Intelligenz. Das Einkommen muß in Balance gebracht werden mit der Lebenskultur der Umgebung. Andernfalls bekommen wir ein massenhaftes neues Proletariat und in der Folge große Auseinandersetzungen, die niemand braucht.

Unser guter oder schlechte Zugang zur Intelligenz (kollektiv) entscheidet über eine weise, oder eine nicht weise Art der Weichenstellung.

Arbeit  📌

DesInteresse am Politischen

Manchmal muß auch das gesagt werden: Ein DesInteresse am Politischen ist erlaubt.

  1. Niemand  m u s s  sich politisch engagieren.
  2. Es ist zu 100% o.k., wenn sich jemand für Politisches nicht einmal interessiert.
  3. Und sollte es tatsächlich mal jemand wagen, sich sein Leben lang nicht für Politik zu interessieren: Er geht immer noch straffrei aus und… ist kein „schlechter Mensch“. 😎

Es ist Menschenrecht,
sich NICHT für Politik
interessieren zu müssen.

Es genügt, wenn sich (im Verhältnis) ein paar wenige Leute engagiert und verantwortungsbewußt um das Gemeinwohl kümmern – wenn es nur die Richtigen sind. Die „Richtigen“ in dem Sinne, daß sie sich für die Aufgaben eignen, daß sie die erforderlichen Fähigkeiten, die nötige Geistige Reife und die mit ihr einhergehenden lauteren Absichten mitbringen.

Eignung  📌