Wirtschaftsfaktor Krankheitssystem

Die Erforschung der Krankheiten hat so große Fortschritte gemacht, daß es immer schwerer wird, einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.

― Aldous Huxley

Das liegt vorwiegend an der Art, wie unser Verstand funktioniert: Mit Krankheiten kann er sich ad infinitum beschäftigen, Gesundheit dagegen macht seine Aktivitäten an dieser Stelle überflüssig. Über „Die Kunst, unglücklich zu sein“, lassen sich viele Bücher schreiben, doch über Zufriedenheit… läßt sich nichts sagen.

Gesundheit wird nicht erforscht. Sie ist weder für den Verstand besonders anziehend, noch ist sie Gewinn bringend.

Da der Körper des Menschen ein riesiges Symptom-Reservoir darstellt, ist er als Profit-Generator sehr attraktiv. Unkontrolliert, ungeregelt führt das letztendlich zum Schaden der Patienten, denn…

Forschung, Technik und Wirtschaft funktionieren bereits
auf einer der untersten Stufen (2) der menschlichen Reife.

Wenn wir nicht von einer höheren Warte (4) Geistiger Reife aus steuernd eingreifen, wenn wir nicht auch unsere HerzensIntelligenz einbringen, bleiben wir auf der abschüssigen Bahn und verpassen die Möglichkeit der Balance.

Geistige Reife  📌

Pharma-Industrie

Eine Schlagzeile im Januar 2018 lautete:

» Pharma dominiert Wachstum der Chemieindustrie «

…und das war noch vor (!) dem Auftritt des Virus „Corona“.

Von allen Sparten der chemischen Industrie verzeichnete der Pharma-Bereich bereits im Jahr 2017 das stärkste Wachstum: Ein Plus von 4,5 %.

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Was bedeutet das?

Wären die Inhaber und Manager der Pharma-Unternehmen seriös an der Gesundheit der Menschen interessiert, würde ihr Umsatz logischerweise irgendwann schrumpfen. Das ist aber nicht der Fall. Er steigt unentwegt.
Es ist also anzunehmen, daß eine andere Trieb-Feder (als die Gesundheit) das Geschäft in Schwung hält, nämlich: Der Gewinn.

Es macht einen großen Unterschied, ob tatsächlich die
Gesundheit oder ob der Profit…  die Triebfeder bildet!

Steht der Profit, also das Geld an erster Stelle, muß die Gesundheit auf den zweiten oder dritten Platz rutschen. Also ist zu erkennen, daß die Pharma-Industrie – aufgrund der Motivationslage – den Menschen, Tieren und Pflanzen großen Schaden zufügen kann.

Denn dann könnte man annehmen, daß sie womöglich lukrative Sparten bevorzugt und weniger lukrative (für die Menschen aber wichtige) zumindest vernachlässigt. Dann ist noch nicht eimal ganz auszuschließen, daß sie sich gar an der Erstellung von Ursachen beteiligt, aus deren Beseitigung oder Linderung sie in der Folge Kapital schlägt.

So ist es unter wirtschaftlichem Blickwinkel unmittelbar einleuchtend, daß zum Beispiel der Vertrieb eines Impfstoffs für eine große Masse an Mensch oder Tier für die Produzenten weit ergiebiger ist als ein gutes Medikament für eine überschaubare Zahl an Patienten.

Darum… gehört ihr Tun und Streben von
unabhängiger Seite effizient kontrolliert.

Daß die Prüfer den nötigen Sachverstand und eine Kompetenz, die sich auf dem neuestem Stand befindet mitbringen müssen, versteht sich von selbst.

Aus der Krankheit läßt sich ungleich mehr Profit schlagen, denn aus der Gesundheit. Folglich darf der Staat die Verantwortung für den Gesamt-Bereich „Gesundheit“ niemals aus der Hand geben!

Falls es zutreffen sollte, daß der Profit die Haupt-Motivation
darstellt, dann KANN diese Branche per se an der Gesundheit
der Menschen nicht wirklich interessiert sein. – Im Gegenteil.

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Macht

Je größer die Sparte dieser Industrie, desto größer die Gefahr, denn ab einer bestimmten Größe lockt neben dem Profit auch noch die Macht, die neben dem Profi-Streben eine nicht zu unterschätzende Gefahren-Säule bildet!

◾ Lobbyismus
◾ Aufkauf störender Unternehmen
◾ Andere Gefahren aus monetär begründeter Macht

Der Begriff Pharma-Industrie suggeriert auf den ersten Blick „fürsorgliches Bemühen um die Gesundheit der Bevölkerung“. Wir müssen aber davon ausgehen, daß dies nicht in vollem Umfang zutrifft!

Denn wieso sollten die Führenden dieses Industriezweigs an der Gesundheit der Menschen interessiert sein, wo sie sich doch nur an deren Krankheiten „gesundstoßen“ können?

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Forschung

KEINE geheime Forschung !

Alle Forschungsaktivitäten und -vorhaben sind (via Internet) öffentlich bekannt zu halten.

Zeit-identisch öffentlich bekannt zu machen sind:

◾ Zielsetzung
◾ Methodik
◾ Aktueller Stand
◾ Ergebnis

Das gilt ganz selbstverständlich auch für die pharmazeutische Forschung!

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Hat die Pharma-Branche wider Erwarten die Losung: „Gemeinwohl statt Reibach“ auf ihrer Fahne, sind die Bedenken vielleicht hinfällig.

Sollte es so aber nicht sein, brauchen wir ein waches Auge.
Wir dürfen nicht blind alles dem freien Markt überlassen.

Corona ist da

Große Notfälle und Krisen zeigen uns, um wie viel größer unsere vitalen Ressourcen sind als wir selbst annahmen.

– William James

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Meist sind es lokale Ereignisse, die wir eine „Katastrophe“ nennen. Doch diesmal ist es ein globales Ereignis, mit dem die Existenz uns alle, nämlich die gesamte Menschheit kurz in den Hintern tritt. Mal sehen, wie wir als Einzelne und als Kollektiv auf den Weckruf antworten.

Die relevanten Fragen

  1. Gibt es das Virus?
  2. Falls ja: Ist das Virus dem Immunsystem bekannt?
  3. Was bewirkt es im Körper?
  4. Auf welchen Wegen dringt es in das System des Menschen ein?
  5. Will ich mich vor ihm schützen?
  6. Bin ich bereit, andere vor ihm zu schützen?

Die beiden letzten Fragen betreffen die Verantwortung für mich selbst und für andere. Werden sie mit „ja“ beantwortet, geht der Fokus auf die Antworten zu Frage 4. Aus ihnen leiten sich wie von selbst die notwendigen Verhaltensregeln ab.

Aktuelle Erkenntnisse

Das für den MENSCHEN neue Virus ist also da. Vielen Tieren ist es längst bekannt, denn die Erde beheimatet es schon sehr lange. Weil es aber für den Menschen neu ist, kennt unser Immunsystem es noch nicht.

◾ Die verschiedenen Viren nutzen für ihre Vermehrung verschiedene Wege. Dieses „neue“ hat scheint´s die Atmung des Menschen als Eintrittspforte gewählt.
◾ Es handelt sich aber wohl nicht um eine Lungen- sondern um eine Gefäß-Erkrankung, die viele bis möglicherweise alle Organe betrifft.
◾ Am Virus erkrankte Menschen mit der Blutgruppe A haben einen schweren Verlauf, die der Gruppe 0 einen leichten und die der Gruppen AB und B liegen irgendwo dazwischen.
◾ 75 % der an dem Virus gestorbenen Menschen waren Männer. (Sommer 2020)
◾ Ob das Immunsystem – wie wir es eigentlich erwarten – unserem Körper hilft oder aber in Wirklichkeit dem Virus, ist zur Zeit (September 2020) noch nicht klar.

Nach dem, was ich von Wissenschaftlern und den Menschen, die entsprechend Erkrankte medizinisch betreuen höre, möchte ich dieses Virus – wenn eben möglich – nicht im Körper haben. Viele andere Leute möchten das ebenfalls nicht. Schon deshalb machen die Vorsichtsmaßnahmen Sinn.

Der zweite Grund ist die damit mögliche Entlastung der Gesundheits-Einrichtungen.

  • Ohne intelligent genutzte Vorsichtsmaßnahmen führt ein neues Virus die Kliniken und in der Folge die Bestattungs-Unternehmen schnell an ihre Grenzen. Dann helfen nur noch die Bagger, zwecks Aushebung der Massengräber. Die Menschen, die übrig bleiben, sind günstigenfalls immun und unbeschadet. Das wäre eine Möglichkeit menschlichen Verhaltens: Es darauf ankommen zu lassen
  • Eine andere Möglichkeit des Verhaltens ist der bereitwillige und intelligente Umgang mit Vorsichtsmaßnahmen, um die Infektions-Kurve flach zu halten. 

So, wie ich die gegenwärtige Situation verstehe, sind wir genau
jetzt allesamt gefordert, uns verantwortungsvoll zu benehmen.

Richtlinien

Die derzeit wohl wichtigsten Empfehlungen/Richtlinien/Gebote:

  1. Menschenansammlung meiden.
  2. Reisen: Möglichst nicht oder möglichst keine öffentlichen Verkehrsmittel nehmen.
  3. Soziale Distanz: Möglichst zwei Meter Abstand zur nächsten Person halten.
  4. Hygiene: Husten und Niesen in die Armbeuge, regelmäßiges Händewaschen mit Seife.
  5. Beim Einkauf und im ÖPNV, Taxi: Mund-Nasen-Tuch tragen.
  6. Gefährdete Personen: Möglichst zuhause bleiben. Ansonsten Abstand halten.
  7. Lüften. Besonders in kleinen Räumen des öfteren für Luftaustausch sorgen.

Erklärung

Zu 1, 2, 3  Auf der Basis dessen, was ich über die Ermittlungen der Gemeinde der Fachleute verstanden habe, geht es nicht nur um das Niesen und Husten, sondern auch darum, daß sich allein schon beim Sprechen vor dem Mund Wolken von kleinsten Tröpfchen (Aerosole) bilden, die von nahe stehenden Personen zwangsläufig eingeatmet werden und daß das Virus diesen Weg (Tröpfcheninfektion) zu seiner Verbreitung bevorzugt.

Je tiefer die Atemzüge, desto mehr (mögliche) Viren dringen um so tiefer in die Atemwege. Keine Ahnung warum, aber da wollen sie wohl unbedingt hin. Doch wir wollen das nicht! Deshalb gilt die soziale Distanz als eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen.

Hochgeschwindigkeits-Kameras machen bei passender Beleuchtung die Bewegungen unserer Atemwolke in verschiedenen Aktionen (Sprechen, Husten, Singen, Niesen, Flüstern, Trompeten…) – mit und ohne Mundtuch – gut sichtbar: Bei ungeschütztem Husten fliegen die Tröpfchen gerne mal 1,5 Meter weit!

Also macht es Sinn und gebietet es die Verantwortung, das menschliche Verhalten und die Richtlinien dazu an diesen Ergebnissen auszurichten.

Zu 5  Wir sollten aber in keiner Weise darauf vertrauen, das verordnete Mund-Nasen-Tuch böte uns verlässlichen Schutz. Im Gegenteil: Es könnte sogar suggerieren, der Personen-Abstand sei nicht mehr so wichtig. Zwar kann es den groben Teil unseres Auswurfs zurückhalten, aber solange geatmet wird, gibt es diese Aerosol-Wolke.

So wie ich es sehe, liegt der bedeutendere Aspekt des Mundtuches damit hauptsächlich in der automatisch und nonverbal funktionierenden… gegenseitigen Erinnerung.

Zu 7 Die Aerosolpartikel (flüssige Schwebeteilchen) haben, wie ich höre, eine Größe vom sichtbaren Tropfen bis herunter auf wenige Nanometer. Diese schweben aus dem Mund meterweit und bleiben bis zu 3 Stunden ansteckend. Deshalb die Empfehlung, besonders in kleinen Räumen des öfteren zu lüften. 

Die ZweiMeterDistanz + Lüften scheinen mir zunächst die wirksamsten Maßnahmen zu sein. Dazu die Hygiene-Empfehlungen.

So weit ich das Interesse des Virus
verstehe, lebt es, weil wir gegenseitig
unsere ausgeatmete Luft… einatmen.

Atmeten wir nur frische Luft ein, wäre das Corona sehr schnell tot.

Chancen

Die Themen, welches es jetzt überall auf dem Planeten Erde zu lernen gilt, sind:

  1. Verantwortung (4)
  2. Flexibilität und
  3. Kooperation 

Die Einübung in Achtsamkeit, bisher in kleinen Zirkeln gelehrt, geschieht derzeit auf dem gesamten Globus. So gut wie niemand kann sich dem wirklich entziehen.

Fünftens: Die erhöhte Achtsamkeit hat ein Mehr an Bewußtheit zur Folge.

Wir bekommen die Chance, überalterte Strukturen als solche zu erkennen und sie nicht in alter Manier weiterlaufen zu lassen. Wenn wir es einigermaßen intelligent anstellen, besteht die Möglichkeit für sehr viele Neukonstruktionen.

Siebtens: En passant kommen wir nicht umhin, eine Kalibrierung unserer Werte vorzunehmen.

• Die Kreativität wird plötzlich wertgeschätzt.
• Unsere natürliche Hilfsbereitschaft entfaltet sich.
• Wir machen Erfahrungen, die wir nicht gemacht hätten. 

Es heißt nicht zu Unrecht, daß Krisen-Zeiten imstande sind das Schlechteste, aber auch das Beste in uns Menschen hervorzurufen.

Eine Krise ist jener ungewisse Zustand, in dem sich
etwas entscheiden soll: Tod oder Leben. Ja oder Nein.

– Kurt Tucholsky

Wir erleben jetzt eine Zeit, in der die Ungewißheit größer ist als die Sicherheit, größer als die Planbarkeit, größer als das, was wir vor Kurzem noch „Normalität“ nannten.

Manche fragen: „Wann können wir endlich zurück in die alte Normalität?“ Erstens gibt es kein Zurück und zweitens nicht in die alte Normalität.

Ob es ein besseres Neues gibt oder ein schlechteres, liegt an uns, aber ein Altes und ein Zurück wird es nicht geben.

Kampf

Von einem Kampf gegen das Corona-Virus zu sprechen, ist allerdings unsinnig: Wie will man einen unsichtbaren „Feind bekämpfen“? Es ist eine Übermacht von Winzlingen mit einer Größe von 150 nm.

Kampf hat zu tun mit Standhaftigkeit, mit Mut, Draufgängertum, Härte…  Doch wir verhalten uns „im Kampf gegen das Virus“ doch eher wie Feiglinge: Wir versuchen ihm auszuweichen, wir verstecken uns und hoffen inständig, daß diese Winzlinge weiterziehen oder verhungern mögen.

Wir kämpfen nicht gegen das Virus, sondern versuchen, uns vor ihm zu schützen. Kampf und Schutzsuche sind zweierlei, sind grundverschiedene Strategien.

Das Virus wird die Menschheit am Leben lassen: Weil es nach
uns wohl kaum noch einen solch ergiebigen Wirt finden wird.

Arrangement

Wir können es nicht wirklich „bekämpfen“. Tatsache ist: Wir müssen uns mit ihm arrangieren. Es wird ein Teil von uns werden, so wie auch die anderen Viren Teil von uns wurden. Die derzeitige Bedrohung ist ja nicht, daß es sich um ein Virus handelt, sondern daß „2019-nCoV“ neu ist. . .  für die Spezies Mensch.

Unser Immunsystem kennt das Virus noch nicht.

Es geht jetzt darum, die Kurve der Ansteckungen möglichst flach zu halten, um so die Zahl der Erkrankten niedrig zu halten, sodaß es zu keiner Überforderung in den Krankenhäusern kommt und alle Patienten adäquat behandelt werden können.

Die Kurve bleibt dann linear, wenn eine Person höchstens eine (!) weitere ansteckt (Reproduktionszahl R1). Die Herausforderung ist, diese Balance zu halten, bzw. den Wert noch etwas weiter herunter zu bekommen (unter R1). Denn jeder Wert über R1 läßt die Kurve exponentiell werden und je höher der Wert (R2, R3…), desto steiler die Kurve.

Darum die rigiden Verhaltens-Richtlinien. Und wir alle
tragen unseren Teil an Verantwortung, daß dies gelingt.

Ursprung

Wir Menschen waren es wohl selber, welche die bisherigen Jagdgründe des „2019-nCoV“ zerstört haben, sodaß es sich aus Gründen der Selbsterhaltung gezwungen sah, auf den Menschen auszuweichen. Da wir ihm offenbar recht gut schmecken, hat es nun genügend Fleisch gefunden, um erstens seine Armada zu füttern und zweitens diese munter weiter zu vermehren.

Wenn wir Tiere essen oder ausrotten, die solche Viren in sich tragen (z.B. Gürteltiere), dürfen wir uns nicht wundern, wenn sie sich anderweitig nach Wirten umsehen.

Ein Lehrer gab zu bedenken, daß es nicht gesund sein könne, Tiere zu essen, die sich nicht vegetarisch ernähren. Dies sei (lt. Wikipedia) auch in Korea, Vietnam, Kambodscha und Indonesien, aber auch in Europa und Afrika üblich.

  • Immerhin hat die südchinesische Millionenmetropole Shenzhen ab dem 1. Mai 2020 das Essen von Hunden und Katzen verboten. Außerdem soll der Verkauf von noch lebenden Tieren schrittweise verboten werden.
  • Und seit dem 24. Juli 2020 ist in ganz Vietnam der Handel mit Wildtieren und Wildtier-Produkten verboten.

Wir benehmen uns ziemlich dumm, wenn wir nicht in allen Bereichen – neben unseren Interessen – ebenso die sich verzweigenden Folgen unseres Handelns in Betracht ziehen!

Nirmalo

Die Corona-Krise als evolutionäre Chance.

„Wir haben eine zutiefst gestörte Welt geschaffen: Was machen wir mit unserem Planeten, dem vom Weltraum aus gesehenen blauen Juwel? Wir zerstören, verschmutzen und plündern ihn. Wird der virale Hammerschlag uns zur Vernunft bringen? Und wie verhalten wir uns untereinander? Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist verarmt, fast eine Milliarde hungert. Eine Minderheit lebt im Überfluss. Wird die Pandemie ein neues, gerechtes Wirtschaftssystem erzwingen? Statt zu teilen und zu schützen, beuten wir unsere Mitmenschen aus und liefern Waffen für Stellvertreterkriege. Millionen sind auf der Flucht. Wird die Megakrise unsere Herzen öffnen?“Dr. Christian Brehmer

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Das Virus erzwingt Aufmerksamkeit

Man kann den Frust einiger ignoranter Leute verstehen: Das Corona-Virus führt sich so unverschämt auf, daß es niemanden – und ich meine wörtlich niemanden – unbeteiligt läßt.

Das Virus zwingt jedem von
uns die Aufmerksamkeit auf.

Ob wir seine Realität anerkennen oder nicht, ob wir es (unter welchem Aspekt auch immer) als gefährlich ansehen oder nicht, ob wir die verordneten Maßnahmen als nützlich ansehen oder nicht, ob wir ihm begegnen oder nicht: Es hat unsere Aufmerksamkeit und zwingt uns Sicht- und Verhaltensänderungen auf.

Ob wir uns das Tuch hinter die Ohren klemmen,
oder es demonstrativ nicht tun: In beiden Fällen
bestimmt es unser Verhalten.

Das Virus zwingt uns Verantwortung auf.

Ob wir sie übernehmen oder nicht: Wir haben sie, die Verantwortung.

Eine Frage der Reife,
ob wir sie annehmen.

Wenn wir uns weigern, Verantwortung zu
tragen – verantworten wir die Weigerung.

Ob es nun existiert oder nicht: Dieses Virus ignoriert sämtliche Glaubens-Bekenntnisse. Es agiert parteiübergreifend; primär und sekundär. Es unterscheidet nicht zwischen Geschlechtern, Vorlieben, arm und reich, jung oder alt.

Jeder, der virusbezüglich die Situation von 2019 und davor zurück haben möchte, hat ein unlösbares Problem.

Man kann also verstehen, daß den „Rebellen“ (3) unter uns… diese Richtlinien stinken. Denn wenn sie sich einfach weigerten, sie in bestimmten sozialen Konstellationen zu beachten, gefährdeten sie möglicherweise einen von ihnen geliebten Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung. Wer will dafür schon die Verantwortung auf sich laden? Zumal hier niemand anderes verantwortlich gemacht werden könnte. Also: Doppelter Frust!

Hier paßt der Begriff  Dilemma

Bleibt also nur, gegen die Wand zu treten oder… einen Verursacher für diesen Frust ausfindig zu machen. 😣 Das wiederum geht ganz einfach über die klassische Technik der Feindbildung. 😃

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80 – 10 – 10

Eine einfache Formel, die das Verhältnis im Verhalten der Menschen in akuten Krisen-Fällen plausibel wiedergibt: Etwa… 

80 % der Menschen folgen den Anweisungen,
10 % verstehen die Situation und handeln aus
sich heraus entsprechend verantwortungsvoll,
10 % der Menschen gehen trotzig in die Verweigerung.

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Aus der Praxis

In Wien sagt man: „Die Lage ist hoffnungslos — aber nicht ernst.“

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Der Canon in D-Dur aus dem Jahr 1680… Hier etwas munterer interpretiert als ihn Johann Pachelbel ursprünglich wohl vorgesehen hatte.

Den Ton gut aufdrehen, damit man auch was hört…

Multi-resistent

Wenn ein Arzt hinter dem Sarg seines Patienten geht,
so folgt manchmal tatsächlich die Ursache der Wirkung.

~ Robert Koch

Hier geht es um Leben oder Tod von zigtausenden von Menschen, die – vorwiegend in Kliniken und Krankenhäusern – aufgrund von Unachtsamkeit im hygienischen Bereich und wegen der Ignoranz diesem Problem gegenüber, sterben.

Als ich vor wenigen Jahren in einem Hannover´schen Krankenhaus am Bett meiner Mutter stand (sie wollte sich etwas am Herzen machen lassen), war ich nicht wenig überrascht, als mir der zuständige Arzt leutselig die Hand gab. Frage: Wollte der Mann Keime für sein Krankenhaus aufnehmen oder… welche weitergeben? — Möglicherweise ein Angestellter des Sensenmannes.

Jährlich infizieren sich etwa eine Million Menschen in Krankenhäusern und Kliniken. Nach Schätzung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaus-Hygiene stirbt bei uns  jedes Jahr eine Kleinstadt, nämlich 40.000 Menschen – allein an multi-resistenten Krankenhaus-Keimen. 

Das sind viele Tote auf Grund unserer hygienischen Voraussetzungen.

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Jeder zehnte bis zwanzigste Patient steckt sich dort mit diesen Bakterien an. Dabei kostet z.B. eine Eingangsuntersuchung auf das multi-resistente Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) gerade mal 12 Euro !

Regional unterschiedliche Hygiene-Richtlinien für öffentliche Einrichtungen machen keinen Sinn; sie sollten statt dessen einheitlich und die wirkungsvollsten (!) sein. Denn die Keime sind überall die gleichen; sie verhalten sich nicht länderspezifisch – wie z.B. Lokalpolitiker. Die Kriterien für sie sollten sein:

  1. Gesundheitlicher Wirkungsgrad
  2. Handhabbarkeit
  3. Wirtschaftliche Effizienz

Und wenn es uns schon nicht gelingt, selber intelligente Lösungen zu entwickeln, sollten wir wenigstens unseren National-Stolz fahren lassen und anerkennend über den Zaun in die Niederlande blicken:

Den Niederländern ist es gelungen, einen diesbezüglich relevanten Wert von 60-70% auf 1% (!) zu senken. Sie verstehen etwas – nicht nur von Wasser, Käse und Tulpen, sondern auch – von Hygiene:

Jemand, der einen Aufenthalt in einer deutschen Klinik von mehr als 24 Stunden vorweisen kann, kommt in einer Holländischen Klinik als Gefahren-Potenzial höchsten Grades erst einmal in Quarantäne. Das ist kein Witz, sondern derzeitige Realität.

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Manchmal muß man die Pedanten fragen: Sie verstehen etwas von Details.

Immerhin: In Münster war man sich nicht zu schade, die Niederländer zu fragen und konnte deshalb die Hygiene-bedingte Todesrate bereits um 50% senken. Und auch in einer norddeutschen Stadt läßt man sich von einem Niederländischen Professor beraten.

Selbst überall dort ist noch viel Luft nach oben! Doch die Holländischen Werte wurden bisher noch nirgends sonst erreicht.

Ende 2017 wurde die Zahl der MRSA-Toten global auf 10 Millionen geschätzt. Das ist eine Stadt wie London. Jährlich!

Latente Probleme:

  • Für die Kläranlagen muß die vierte Reinigungsstufe zur Pflicht werden, damit sich die resistenten Keime nicht noch weiter ausbreiten können. In den Bächen sind sie schon nachgewiesen.
  • Betrifft die in der Landwirtschaft (Tier-Betrieben) Tätigen: Die Hälfte all dieser Menschen soll bereits Träger der gefährlichen Bakterien sein.
  • Es ist offensichtlich, daß wir schleunigst den Umgang mit sämtlichen Antibiotika – und zwar grundlegend neu und in allen Bereichen – zu überdenken haben. 

Hier müssen wir uns auch dieser Frage stellen: Steht der „wirtschaftliche Erfolg“ einiger landwirtschaftlicher Betriebe höher im Wert als das Leben, die Gesundheit und das Wohlergehen der Bevölkerung?

Zudem stellt sich anhand dieser Katastrophe wieder einmal die grundlegende Frage nach dem Wert unserer Wissenschaft, nach ihrem Weltbild, nach der Tragfähigkeit ihrer Pfeiler, ihrer Prämissen und Methoden, kurz…, nach der Höhe der ihr immanenten Intelligenz.

Immerhin ist es offensichtlich, daß das lineare Denken nur kurzfristig Erfolg bringt. Solange wir uns weigern, auch organisch zu denken, richtet diese Art Wissenschaft – langfristig gesehen – mehr Schaden an, als sie nützt.