Gemeinwohl-Denken

Es gibt keinen Menschen, der nicht die Freiheit liebte; aber der Gerechte fordert sie für alle, der Ungerechte nur für sich allein.

– Ludwig Börne

Ludwig unterscheidet hier die Reife der Gerechten und der Ungerechten voneinander; die alten Asiaten unterschieden die Edlen von den Gemeinen.

Auf beiden Kontinenten weist man damit auf die Geistige Reife der Menschen und zumindest schon mal auf zwei verschiedene Ebenen ihres Ausdrucks hin.

Der Eine gibt sich bereits zufrieden, wenn Freiheit & Wohlstand für ihn und seinen engsten Kreis gegeben sind, der Andere interessiert sich auch noch… für das Gemeinwohl.

Letzterem ist es nicht einerlei, wie es anderen geht. Buddha soll an der Himmels-Pforte auf die Frage, warum er denn nicht eintreten wolle, geantwortet haben:

Wie kann ich in das Paradies eintreten,
solange noch ein Mensch unglücklich ist?

So drückt sich eine hohe (6) geistige Reife aus. – Im rein egoistischen Bestreben dagegen… eine der unteren (2).

Der edle Geist  📌

Das Beste beabsichtigen

Jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch – wenn er nur bei sich selber anfangen würde.

– Karl Heinrich Waggerl

Wer will denn schon „die Welt“ verbessern? Das wäre wohl ein bißchen viel. Aber die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen modifizieren, modernisieren, optimieren, upgraden, kurz das, was wir „Politik“ oder „politisch handeln“ nennen – das können wir sehr wohl, wenn wir es denn wollen.

Du forderst, daß wir uns zuvor selber verbessern sollen? Das ist nicht möglich. Du müßtest es wissen: Wir sind, wie wir sind. Nicht alle Menschen einer Gesellschaft befinden sich auf dem selben Stand der Reife.

Deshalb bedarf es der Rahmenbedingungen; sie sind ja schließlich nicht für eine Gesellschaft der Weisen (6) gemacht. 

Aber diese Rahmenbedingungen dürfen, können und sollten wir – dem jeweiligen Verständnis der Menschen angepaßt – permanent verändern. Und jeder der mag, muß sich und seine Intelligenz dazu einbringen können, denn: Rahmenbedingungen sind kein unumstößliches Naturgesetz!

Das Gemeinwohl, die größtmögliche Freiheit des Individuums und
die Menschenwürde sollten allen Beteiligten die Richtschnur bilden.

„Der Staat (ist) `Sachwalter der Allgemeinheit´, Grundmotivation all seines Handelns darf nur das Gemeinwohl und das öffentliche Interesse sein.“

– Prof. Dr. Wolfram Höfling, Verfassungsrechtler, in: Sachs/GG, Art. 1 Rn.95

Partei-Interesse ist übrigens…
eine Form von Privat-Interesse.

Nirmalo, Gemeinwohl,