Armut

Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die Aktivierung, Motivierung und Disziplinierung gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse.

– Christoph Butterwegge

Das ist so nicht wahr. Wer (konkret) will denn schon Armut „wollen“ oder gar „erzeugen“? Wer sollte an solch einem Blödsinn interessiert sein? Das ist ideologische Propaganda. Vielleicht würde eine Reichtumsforschung 😉 hellere Vorstellungen und Gedanken generieren?

1. Armut gewährleistet keine Aktivierung.
2. Armut gewährleistet keine Motivierung.
3. Armut sichert keine (Herrschafts-)Verhältnisse.

Und wer bitte, ist dieser Herrscher, der „den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse“ wünscht?

Ja, Menschen am unteren Ende des materiellen Reichtums wirken oft ein bißchen wie gelähmt. Warum? Ein paar Stichworte könnten Hinweis geben:

• Scham
• Schulden
• Bedürftigkeit
• Energielosigkeit
• Aussichtslosigkeit
• Fehlender Wagemut
• Ziel- und Antriebslosigkeit
• Schwaches Selbstwertgefühl

…generieren sich gegenseitig, was man einen „Teufelskreis“ nennen könnte.

Schulden und
Armut machen abhängig,
freudlos, energielos, aussichtslos…

Ein gesetzlich verbrieftes Recht auf ein würdiges Grundeinkommen allein darauf, daß es dich gibt, würde vieles verändern. Abhängigkeiten schmelzen. Das Selbstbewußtsein steigt. Ein Gefühl von Freiheit macht sich breit…

Ja, davor hat nicht ein „Herrscher“ Angst, davor hat die gesamte Gesellschaft als Kollektiv Angst, da niemand im Vorhinein wissen kann, wie sich die Menschen dann verhalten werden. Sie werden nicht mehr so leicht zu dirigieren sein. Vielleicht fangen sie an, Forderungen zu stellen? Wollen besser bezahlt werden? Und dann wäre da noch der Neid-Faktor:

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!

– Paulus von Tarsus  (2 Thess 3,10)

Warum sind die Gewerkschaften gegen ein solches Basis-Einkommen? Ihre Existenzberechtigung ist eh schon im Schwinden. Dann wäre sie nahezu ganz futsch. Das gilt im Prinzip auch für die SPD: Ein Proletariat gibt es hier doch schon lange nicht mehr. Das wurde weit weg, zum Beispiel nach Bangladesch verlagert.

Spätestens die Robotisierung wird ein Grundeinkommen erzwingen. Denn daß gravierende Veränderungen auf Grund von Einsicht geschehen, damit ist eher nicht zu rechnen. Obwohl, wir sollten uns auch für Wunder offen halten.

Eigentum

Mir geht es nicht darum, bekannt zu sein. Mir geht es um Klimagerechtigkeit und um einen lebenswerten Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Chancen einer kleinen Gruppe von Menschen geopfert, die immer mehr Geld verdienen wollen.

– Greta Thunberg (vor Schülern in Katowice/Polen)

Wir verbeißen uns gerne mal an den überschaubar Wenigen, die das meiste verfügbare Geld verwalten und… den Hals immer noch nicht voll kriegen.

Gestern gab ich meinem Gast-Bolonka namens Djin ein Stück Wurst und wollte ihn platz-technisch ein wenig umdirigieren. Der deutete mein Insistieren wohl so, daß ich ihm dieses kleine Stück Wurst abspenstig machen wollte. Da hat er mir mal kurz seine Waffen gezeigt, seine Zähne, seine ganze Kraft und Kampfbereitschaft.

So ähnlich halten wir´s mit allem, was wir „Eigentum“ nennen. Hier zeigen wir unser wahres, unser archaisches Gesicht – ohne jeden kulturellen Schnickschnack.

Es ist mir klar, daß über das viele akkumulierte Geld auch Macht generiert wird – was ein gewisses Problem darstellt, weil diese… die staatliche Macht unterläuft.

Dennoch wäre es dumm, Ärger auf die Wenigen zu projizieren, sie quasi als Projektionsfläche zu mißbrauchen – indem wir unser eigenes Verhältnis zum Eigentum hochladen, nur um es uns nicht selber ansehen zu müssen, denn:

Prinzipiell (psychologisch) unterscheiden wir uns nicht gravierend von den wenigen Super-Reichen — bloß in den Möglichkeiten. 😮

Aus sehr vielen Gründen gleichzeitig… kommen wir jetzt nicht mehr umhin, uns dieses Themas anzunehmen. Jeder einzelne von uns. Ohne Ausnahme. Ob wir wollen, oder nicht. Es rollt bereits.

Zitat: „…kleinen Gruppe von Menschen … die immer mehr Geld verdienen wollen.“

Wir müssen zwischen Geld verdienen
und Reibach machen…  unterscheiden.

Aus Liebe zu den armen Reichen

„Es muß Arme geben, damit die Reichen das Gebot der Nächstenliebe überhaupt erfüllen können.“

– Aus einem Hirtenbrief

Ja, dann wären sie wohl arm dran, die Reichen, wenn ihnen die Objekte der Nächstenliebe ausgingen. Dann könnte ihnen niemand mehr helfen. 😲 Wer kann denn das schon wollen?! 

Auch bei uns engagieren sich viele Reiche im Umfeld der Suppenküchen für Arme: Also, liebe Arme, bleibt weiterhin brav arm: Es ist schließlich für einen guten Zweck.

So weit etwas Sarkasmus, das Zitat aus dem Hirtenbrief der Bischöfe Spaniens des Jahres 1954 betreffend.

Spende… ist herablassend.

Sie wird „von oben gegeben“ und ist (von akuten Umständen abgesehen) demütigend. Und sie wird, die Hände nach oben gereckt, „von unten dankbar angenommen“.

Es ist prinzipiell eine der vornehmsten Aufgaben des Staates – im Rahmen der Möglichkeiten – für das Gemeinwohl zu sorgen, also auch für die Grund-Voraussetzungen für ein würdiges Miteinanderleben.

Die „Tafeln“ gehören in die (dunkle) Geschichte.

Liebenden Herzen bleiben immer noch genug Möglichkeiten, sich ungehemmt zu entfalten.

Liebende brauchen
keineBedürftigen“.

 

Trog – oder Tafel

Es sieht aus wie liebevolles Handeln, aber die „Tafeln“ sind in Wirklichkeit eine für die Lieferanten lukrative Form der Abfall-Beseitigung.

Auf den ersten Blick sehen sie nach „kostenlos“, nach „Geschenk“, nach „großherziger Spende“ aus, sind aber nur schlecht kaschierter Hohn – jenseits jeglicher Philanthropie.

Denn letztlich werden diese Bürger mit Müll beworfen.
Etwas sachlicher formuliert: Man setzt ihn diesen vor.

Die Abfälle, die diese Menschen zu essen bekommen, hat meine Mutter früher den Schweinen in den Futtertrog gegeben.

Bei den „Lebensmitteln“, die an die Tafeln abgegeben werden, handelt sich um Waren, die für die Händler und Gastronomen keinerlei Wert mehr haben. Zu deren doppelten Vorteil: Gegen eine „Spenden“-Bescheinigung geben sie ihren Müll ab und sparen auf diese Weise Abfallbeseitigungskosten und… können den Mist dann auch noch steuerlich absetzen.

Eine weitere Mülltrennung findet anschließend bei den Tafeln – ebenfalls auf Kosten der Gemeinschaft – statt: Hierbei wandert ein Drittel sofort in die Mülltonne.

Eine Regierung, die Derartiges zuläßt oder gar fördert, hat sowohl das
Gemeinwohl als auch die Menschenwürde aus den Augen verloren.

Wem diese Art Familiensinn gefällt, wird womöglich auch den Fakt, daß man in anderen Ländern Menschen auf Müllhalden ihr Essen „stehlen“ läßt, als großzügige humanistische Geste ansehen?

Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan, das habt ihr MIR getan.“ ~ Jesus v.N.

Die Würde des Menschen gebietet, daß wir Lebensmittel, die eine „durchschnittliche Mutter“ in die Bio-Tonne wirft, selbstverständlich nicht als „wohlwollende Spende“ deklarieren.

 

Armenspeisung

Suppen-Küchen“ sollten ausschließlich notfalls, also nur temporär existieren. Niemals dürfen sie zu einer Dauer-Einrichtung werden! Andernfalls haben wir es mit einem Systemfehler zu tun. Dann handelt es sich um ein Versagen des Staates: Er hat die Würde des Menschen nicht angemessen beachtet.

 

Staatsversagen

Das Versagen des Staates an dieser Stelle ist auch ein Versagen der Gesellschaft, denn sie ist es schließlich, die den Staat über ihre Abgeordneten bestellt hat. Sie muß die Aufgaben des Staates genau definieren und ihre Ausführung / Erfüllung begleitend beobachten, begutachten und nötigenfalls korrigieren.

Zufriedenheit

Genügsamkeit ist
natürlicher Reichtum,
Luxus ist künstliche Armut. 

Sokrates

Ja, das ist so.
Das Wort Genügsamkeit würde ich aber gerne gegen Zufriedenheit austauschen,
weil Genügsamkeit Assoziationen von „sich selbst auferlegtem Zwang“ ermöglicht.

Die Jagd nach Reichtum
ist Ausdruck von Armut.

Zufriedenheit ist Reichtum.