
Die Maschinen werden immer genau so bereichernd oder schädlich für die Menschen und andere Wesen sein, wie es der Reifegrad des Konstrukteurs, des Auftraggebers und des Nutzers ermöglicht.
Ja, komplizierte Verstandesmechanismen können wir ihnen schon einsetzen, doch zur Intelligenz haben sie keinen Zugang; den haben nur wir lebenden Wesen.
Die Verantwortung bleibt immer beim Menschen.
- Intention des Auftraggebers
- Arbeit des Programmierers
- Absichten des Anwenders
…bilden das Feld der Verantwortung in Bezug auf die Wirkung des Tuns der scheinbar (!) autonom agierenden Maschinen.
Fortschritt
Wir sollten den Begriff „Fortschritt“ neu definieren – wir müssen ihm Menschlichkeit einhauchen. Albert Einstein definierte ihn mal gnadenlos radikal folgendermaßen:
„Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte,
solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt.“
So weit würde ich nicht gehen wollen. Das ist utopisch formuliert – jenseits all dessen, was wir „Realität“ nennen in dem, was wir schaffen können. Aber damit hat er mal kurz die Wichtigkeiten kalibriert und es über alle materiellen Errungenschaften gesetzt: Das Glück eines einzelnen Kindes – wo auch immer es gerade leben mag.
Meine heutige Definition lautet:
Fortschritt bemißt sich an der Zunahme des Denkens in Mitmenschlichkeit und in der Folge am aufrichtigen Arbeiten daran, das Leid der Menschen und anderer Wesen lindern und die allgemeine Zufriedenheit in allen möglichen Bereichen heben zu wollen.
Chauvinismus, Patriotismus, Nationalismus, all diese und andere praktizierte Formen des Egoismus sind mit einem humanistisch verstandenen Begriff von „Fortschritt“ nicht vereinbar.
Außerdem müssen wir vom linearen Denken (Fortschritt) zu einem organischen Denken (Entwicklung) wechseln, da Mensch und Natur keine Maschinen sind, deren Funktion nur auf dem Prinzip von „actio = reactio“ beruht, sondern jede Aktion gleichzeitig (!) in viele Richtungen wirkt. Wir müssen sämtliche (!) Wirkungs-Möglichkeiten berücksichtigen wollen.
Prothesen
Es gibt keine „intelligente Software“.
Algorithmen, Software, und Roboter sind keine eigenständigen Persönlichkeiten mit Wahlfreiheit und sie können auch nicht aus sich selbst heraus wachsen. Sie können gar nichts. Was aber im Bereich des Möglichen liegt: Die Intelligenz nutzende Programmierer. 😉 Die gibt es.
Es ist allein der Mensch, der den Zweck eines Algorithmus haargenau bestimmt. Seine Fähigkeit, die Intelligenz zu nutzen, seine Absichten, seine Weisheit, seine Reife (oder auch seine Unreife !) bestimmen das Ergebnis und folgend die Wirkung seines Tuns.
Maschinen sind
bloß Prothesen.
Jeder Roboter bewegt sich ausschließlich im Rahmen der durch Intelligenz und Reife bestimmten Intention seines Konstrukteurs. Ein effizient funktionierender Roboter ist eine effizient funktionierende Prothese.
Griechisch: Prósthesis = Anfügung
Wie nützlich, unterstützend und faszinierend diese Prothesen auch sein mögen, sie sind immer nur Handlungs-Verlängerungen oder Erweiterungen, eben Anfügungen.
Im Idealfall sind die Roboter intelligent ausgeklügelte
Werkzeuge in der Hand von geistig reifen Menschen.
Eine Warnung des Mannes, der den ersten Computer zum Laufen brachte:
„Die Gefahr, daß der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, daß der Mensch so wird wie der Computer.“
– Konrad Zuse
Wir fokussieren gerne auf das Machbare und verlieren
dabei die Geistige Reife des Menschen aus den Augen.