Original & Zweitwerk

Rauhreif

Wer zu früh Erfolg hat, fängt an, sich selbst zu kopieren.

– Friedensreich Hundertwassser

Original, Kopie, Plagiat oder Zweitwerk: Worin liegt der Unterschied zwischen einem…

  • Erst-Gemälde, dessen
  • Zweitanfertigung (Kopie) aus der Hand des  s e l b e n  Malers und der vermeintlichen
  • Kopie (Zweitanfertigung mit ähnlicher Technik und ähnlichem Material) eines  a n d e r e n  Malers?

Was ist mit einem Gedanken oder einer Einsicht, die ich selber schon einmal hatte? Handelt es sich dann auch um ein Plagiat, wenn ich mich selbst (scheinbar) wiederhole?

Ist „mein“ ausgesprochener und/oder aufgeschriebener Gedanke von heute ein Plagiat, wenn ihn (den selben Gedanken) jemand anderes zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort, also vor mir hatte?

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Eigentum / Gemeinwohl

Eigentum ist eine schöne Sache, doch sollten wir definieren, was wir unter „Eigentum“ verstehen und welche Dinge davon ausgeschlossen sind. Dazu bedarf es ergänzend den Begriff Gemeinwohl.

Zweitens müssen wir klarstellen, in welchen Fällen eine Sache für das Gemeinwohl höher zu bewerten ist, denn als Eigentum einer Einzelperson.

Dies sollten die Bürger durch ihren Staat entscheiden. Dabei ist unterstellt, daß die Entscheidenden die dafür nötige Reife (4+) mitbringen und folglich den besonderen Wert des Gemeinwohls erkennen und autonom beraten und entscheiden können.

Der Staat muß die entsprechenden Rahmenbedingungen gestalten und austarieren. Und das so lange, wie sich das Gros der Bürger im Reifegrad nicht auf der „Erwachsenenebene“ (4) befindet. Genauso lange werden wir den Staat als kraftvolles Korrektiv benötigen. Danach können wir ihm freundlich dankend und fröhlich winkend verabschieden, denn:

Je reifer eine Gesellschaft, desto weni-
ger Gesetzes-Struktur ist erforderlich.

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Patentierung von Lebensmitteln?

Eine Patentierung von Lebensmitteln darf es selbstverständlich nicht geben, um eine breite Verarmung auf Grund der Interessen einer Handvoll egoistisch gesteuerter Individuen auszuschließen.

Eine Regierung hat immer das Gemeinwohl (und nicht nur das der „eigenen Landsleute“) im Auge zu halten, was von Individuen mit geringer Reife (1) + (2) nicht immer erwartet werden kann.

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Patent-Recht

Auch alte Patente und Erforschungen sollten unter Praktikabilitäts- und Nützlichkeits-Aspekten (neu) bewertet werden.

Das Patent-Recht muß so gestaltet sein, daß (aus Vorteilsgründen) beabsichtigte oder ungewollte Blockierungen technischer Entwicklung ausgeschlossen sind.

Ideen müssen frei sein!

Nur die Anfertigung, die Herstellung von Waren sollte (vorläufig) mit Geld beWERTet (bezahlt) werden können.

Denn eine Idee ist – monetär gesehen – zunächst noch nichts wert. Erst wenn man absehen kann, daß ihre Umsetzung gefragt sein könnte, bekommt sie einen Wert für denjenigen, der…

  • die Gesellschaft mit dem Produkt bereichern möchte.
  • der sich mittels des Produktes bereichern möchte.
  • der die Umsetzung der Idee verhindern möchte.

Letzterer wird lediglich des eigenen Vorteils wegen versuchen, die Idee aufzukaufen, bloß um sie als „Eigentum“ unter Verschluß zu halten, damit sie nicht in den Warenwert übergehen und der Gemeinschaft dienlich sein kann, ohne daß er davon profitiert.

„Patent“ & „Copyright“ bedeuten in ihrer Konsequenz: Künstliche Verarmung der Gesellschaft wegen vermuteten Vorteils Einzelner. Das sollte nicht möglich sein:

Das Gemeinwohl steht in seinem Wert über dem Eigentum!

Ideen sind kollektives Eigentum der Menschen
und dürfen deshalb…  nicht gehandelt werden.

Anders gesagt:

Ideen sind Geschenke an den Menschen 

und nicht Eigentum des Übermittlers.

Es soll tatsächlich Leute geben,
die selbst in einem Schlaraffenland
zuallererst eine Kasse aufstellen würden. 😃

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Copyright©

Wie könnte ich irgend einen Text oder auch nur irgend einen Satz von mir mit einem Copyright belegen, wo doch jeder, wirklich JEDER einzelne Mensch spielend zu der selben Einsicht kommen kann?

Es gibt kein geistiges Eigentum.
Sobald eine Idee ausgesprochen ist ist sie frei, denn: Wer eine Idee von mir empfängt, mehrt dadurch sein Wissen, ohne meines zu mindern, ebenso wie derjenige, der seine Kerze an meiner entzündet, dadurch Licht empfängt, ohne mich der Dunkelheit auszusetzen.

— Thomas Jefferson

Mit dem Copyright offenbaren wir die Stufe un-
serer Geistigen Reife als die des Kleinkindes (2).

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Der Edle…

  • bewegt sich stets so, daß sein Auftreten zu jeder Zeit als allgemeines Beispiel gelten kann. Er…
  • benimmt sich so, daß sein Verhalten jederzeit als allgemeines Gesetz dienen kann. Und er…
  • spricht so, daß sein Wort zu jeder Zeit als allgemeine Norm gelten kann.

So sagt es über den gereiften Menschen, rein feststellend, der… Konfuzius. 

Immanuel Kant sagt es 2000 Jahre später, verkürzt und im Befehlston an Menschen gerichtet, die noch einer Führung bedürfen, so:

Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die du zugleich wollen kannst,
  daß sie ein allgemeines Gesetz werde.

~ Immanuel Kant ~

Was ist es nun: Original, schlechte Kopie oder Plagiat?

Wertschöpfung

Es gibt nur eine Ausflucht vor der Arbeit: Andere für sich arbeiten zu lassen.

– Immanuel Kant

Dieser Satz des Immanuel Kant hatte für lange Zeit und an vielen Orten auf dem Globus seinen Sinn. Ebenso der vom Heiligen Paulus von Tarsus:

Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.

― 2 Thess 3,10

Aber gerade jetzt befinden wir uns an der Schwelle zu einer gewaltigen Veränderung. Zunächst vorrangig in industriell erschlossenen Gebieten, werden gut programmierte, selbstbewegliche Automaten (Roboter) nach und nach den größten Teil der Arbeit übernehmen. Zunächst einfachere, dann kompliziertere. Zuerst in den Industrie-Nationen, dann auch in den entlegensten Erd-Winkeln. Also müssen wir ARBEIT jetzt neu definieren.

Wortherkunft: Mittelhochdeutsch: arebeit = Beschwernis, Leiden, Mühe. Germanisch arbaiþi = Mühsal.

Bisher war der Begriff (fast immer) an den Lohn und damit an das Überleben in der Gesellschaft gebunden. Das wird sich verändern (müssen), da die Wertschöpfung zunehmend nicht mehr in unseren Händen liegt.

Die Begriffe, die wir uns ganz neu anschauen müssen lauten:

◾ Arbeit
Würde
Teilhabe
Eigentum
Einkommen
Gemeinwohl
Beschäftigung
Wertschöpfung

Voraussetzung für das Gelingen ist ein guter Zugang zur Intelligenz. Das Einkommen muß in Balance gebracht werden mit der Lebenskultur der Umgebung. Andernfalls bekommen wir ein massenhaftes neues Proletariat und in der Folge große Auseinandersetzungen, die niemand braucht.

Unser guter oder schlechte Zugang zur Intelligenz (kollektiv) entscheidet über eine weise, oder eine nicht weise Art der Weichenstellung.

Arbeit  📌

Physische Strafen

Wenn physische Strafen oft wiederholt werden, bilden sie einen Starrkopf, und strafen Eltern ihre Kinder des Eigensinnes wegen, so machen sie sie nur noch immer eigensinniger.

– Immanuel Kant

Ich bin dafür, daß man diesen
Blödsinn einfach bleiben läßt.

Sie sind in jedem einzelnen Fall demütigend und Gewalt an Schwächeren, die noch unseren Schutz benötigen und nicht… einen Mißbrauch von Macht.

Daß sich derart mißhandelte Kinder „starrköpfig“ verhalten, braucht nicht zu verwundern: Wie anders können sie sich schützen und ihre Würde bewahren?

Wenn sich die Eltern hilflos fühlen, sollen sie pädagogisch-psychologische Hilfe suchen oder sich unter einer Eisenbahnbrücke ausschreien, die Psyche der Kinder aber sollen sie so wenig verkorksen, wie eben möglich.

Ein Problem ist: Wer ein Auto steuern will, muß… 18 Jahre alt sein und zwei Prüfungen ablegen, eine theoretische und eine praktische.

Wer deutscher Bundeskanzler werden will, braucht bloß… 18 Jahre alt zu sein und die deutsche Staatsbürgerschaft zu besitzen, das langt schon. Ein Mandat im Bundestag ist dafür nicht erforderlich.

Wer Kindern zur Geburt verhilft, muß
nur… die Geschlechtsreife mitbringen.

Ein Reifezeugnis bezüglich des Geistigen wird hier (wie auch am Kabinettstisch) nicht erwartet. Sachliche, pädagogische, psychologische und empathische Befähigung… ebenfalls nicht.

Das heißt: Jeder Idiot darf sich an parteipolitischen Machtspielchen berauschen und/oder Jahrzehnte lang Kinder betreuen – ob er die nötige Reife dafür mitbringt, oder nicht.

Beide Parteien sollten doch wenigstens einmal danach befragt werden, WARUM jemand unbedingt in ein Parlament will und aus welchem Grund jemand dringend ein Kind in seine Welt setzen will.

Ehrliche Antworten würden uns wohl schockieren.

Zu einem viel zu hohen Prozentsatz sind es niedrigste (!) Beweggründe – fernab der Erwachsenen-Reife (4), welche doch erst den Sinn von und für Verantwortung erkennen läßt.

Intellekt

Ein Intellektueller zu sein ist eine Berufung für jedermann: Es bedeutet, den eigenen Verstand zu gebrauchen, um Angelegenheiten voranzubringen, die für die Menschheit wichtig sind. Einige Leute sind privilegiert, mächtig und gewöhnlich konformistisch genug, um ihren Weg in die Öffentlichkeit zu nehmen. Das macht sie keineswegs intellektueller als einen Taxifahrer, der zufällig über die gleichen Dinge nachdenkt und das möglicherweise klüger und weniger oberflächlich als sie. Denn das ist eine Frage der Macht. 

— Noam Chomsky
  • Intellektuelles
  • Freies Denken
  • Weisheit
  • Macht

Der Intellektuelle steckt selbstverliebt in seinem konstruierten Glaubens-Bekenntnis von der Allmacht des Verstandes fest. Von ihm ist in deinem Sinne nicht viel zu erwarten.

Ja, Freies Denken ist eine – zumeist ungehörte – Berufung an Jedermann. Jenes Megaphon hat  damals schon der Herr Kant vergeblich bemüht. Die Leute verehren lieber den Gutenberg und lesen, anstatt sich „die Mühe“ zu machen, selber zu denken. Sie lassen lieber denken.

Eigenständiges Denken ist
eine seltene Erscheinung.

Die Wahrscheinlichkeit, daß ein „einfacher Mensch“ (Taxifahrer) weiser sein kann als ein intellektueller Mensch, ist nicht gering. Denn auch in Sachen Weisheit… stehen die Türen für Jedermann weit offen.

Der Intellektuelle kann
nicht… auch weise sein.

Er beschäftigt sich vornehmlich mit vermeintlichem Wissen und „Weisheit“ aus zweiter Hand. Unter Zuhilfenahme einer gewissen Rhetorik will er überzeugen und versucht, sich damit ins rechte Licht zu setzen.

Weisheit und Intellekt…
gehen nicht zusammen.

Denn die Weisheit wird aus anderen Quellen (aber keinesfalls aus dem Verstand) gespeist. Wer sich diesen Quellen öffnet, befindet sich – zumindest in diesem Augenblick – jenseits des Intellekts.

Ein Intellektueller, der sich auf Weisheit einläßt, läßt sich zwangsläufig auf die Wahrheit ein. Damit läßt er die trockene Haut der Intellektuellen-Attitüde unwiederbringlich hinter sich.

Was du wohl (mit deinen Worten) suchst ist der Mensch, dem eigenständiges Denken nicht fremd, die Weisheit also vertraut ist und in Verbindung mit herz-geleitetem Gemeinwohl-Interesse und Engagement die Dinge nach vorne bringt. Ja, ein solcher Mensch wird eine ihm möglicherweise verliehene Macht segensreich einsetzen.

Er zeigt die dafür erforderliche Reife.