Wer nicht den tiefen Sinn des Lebens
Im Herzen sucht, der sucht vergebens.
Kein Geist, und sei er noch so reich,
Kommt einem edlen Herzen gleich.– Friedrich von Bodenstedt
Es ist der intellektuelle Verstand, der sich gerne als (all-)wissenden, also als reichen Geist versteht, der aber in Wirklichkeit nichts weiter ist, als bloßer Schein.
Üblicherweise wird die Weisheit im Bereich des Wissens vermutet. Dort ist sie aber nicht zu finden. Denn diese Art Wissen ist nichts als angesammelter Ballast… zudem auch noch second-hand.
Wissen ansammeln ist mit dem „brauchen“, der kindlichen (2) Ebene der Geistigen Reife zuzurechnen, während die „gebende“ Weisheit die Ebene (6) der Reife bildet.
Intellektuelles Wissen
ist von anderen abhängig.
Umgekehrt ist derjenige, welcher „arm im Geiste“, also „arm an Wissen“ und nicht besonders verstandesaktiv ist, sondern mehr in der geistigen Leere, in seiner Mitte verweilt, viel näher dran, an der Weisheit.
Weisheit… ist autonom.
Sie ist keine Sache des Alters, sondern eine des Mutes, der Courage. Manchmal ist sogar ein junger Mensch couragiert genug.
Weisheit googelt nicht.
Sie ist keine Bildungsangelegenheit.
Etwas poetischer formuliert: Wer „reinen Herzens“, wer liebend ist, schöpft ganz nebenbei und absichtslos… aus dem Quell der Weisheit. Doch Liebe, Mitgefühl und Dankbarkeit überflügeln mühelos… noch die Weisheit.
Liebe ist
höchste Weisheit.