Realität = Interpretation

Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, dass das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.

– Salvador Dali

So, wie es keine Zeit gibt,
gibt es auch keinen Raum.

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Obwohl wir in der Gesellschaft Konstrukte wie Uhr und Kalender nutzen, gibt es keine Zeit. Sie „entsteht“ erst (bzw. die Idee von „Zeit“ wird erst dann gebraucht), wenn wir z.B. über unsere Augen Bewegung registrieren und in der Folge ein nicht-intellektueller Part des Verstandes „Bewegung“ interpretiert.

Raum ist ebenfalls eine kognitiv konstruierte Idee, die auf der 3D-Ebene natürlich ihren Sinn hat – obwohl in Wirklichkeit gar kein Raum existiert.

Bewußtsein kennt weder Masse, noch Bewegung, noch Physik, noch Raum und Zeit.

Wir können das gut morgens beim Wachwerden, am Ende einer Traumsequenz beobachten: Wenn wir genau hinsehen, besteht das, was wir erzählen können, zu 98% aus Interpretation.

Wir interpretieren das Traum-“Geschehen“ nach unserem Weltbild, nach unseren Vorstellungen und Werten, nach unseren Konditionierungen und nach unseren Erfahrungen in der Welt des Physischen:

Ein Interpretations-freier Bericht ist nicht möglich.

Beispiel: Falls du hier (unter anderem) ein auffallend weißes, rahmenloses Dreieck sehen solltest: Es ist niemals gezeichnet worden; auch nicht digital. Es existiert in gar keiner Weise – doch der Verstand macht einfach sein eigenes Ding:

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Das, was wir zu sehen glauben, ist eine – zumeist unbewußt ablaufende – Interpretation, ist unsere Deutung.

Eine kleine, unbewußte Ecke unseres Verstandes produziert es – ob wir das wollen, oder nicht. Wir werden nicht gefragt. Nicht einmal mit einem vermeintlich starken Willen können wir gegen die Machenschaften „unseres“ Verstandes etwas ausrichten. Die Graphik zeigt es: Hier schiebt sich eine „Gestalt“ – in Form eines weißen Dreiecks in den Vordergrund, die gar nicht existiert. Der Verstand erschafft sie einfach… aus dem Nichts.

Und das betrifft nicht nur die Nichtexistenz dieses weißen Dreiecks (und dem „darunter“). Unser Verstand macht das ständig so, ohne daß wir dagegen Einspruch erheben könnten, ja ohne daß wir es überhaupt bemerken: 

Wir sehen die Welt nicht so, wie sie ist, sondern
so, wie unser Verstand sie sich zusammenbastelt.

Das, was wir Realität nennen, ist in Wirklichkeit: Interpretation.

Die Menschen erdenken sich eine Bühne, erdenken sich verschiedene Kulissen und verschiedene Rollen, in denen sie mit Hingabe die Dramen des Menschseins spielen und tief im Spiel, das sie „Realität“ nennen, schließlich ganz vergessen haben, daß die Bühne mit ihren bunten Kulissen nur auf „Zeit“ und daß das Ganze… bloß ein Spiel ist, auf den Brettern, die „die Welt“ bedeuten.