Die Natur ist so gemacht, daß sie verstanden werden kann. Oder vielleicht sollte ich richtiger umgekehrt sagen, unser Denken ist so gemacht, daß es die Natur verstehen kann.
– Werner Heisenberg
Weder – noch. Unser Denken hat nicht die Größe, die wir ihm zumessen.
Wenn wir im Verstand gefangen sind, können wir seine Grenzen nicht erkennen. Und er ist so beschaffen, daß er sich unendlich beschäftigt halten kann – mit was auch immer!
Doch die Natur ist nicht „so gemacht“, daß wir sie verstehen können. Und unser Denken ist auch nicht so gemacht, daß wir verstehen können: Wir kratzen bloß ein bißchen an der Oberfläche.
Oft bringt das Wenige, das wir zu verstehen glauben, uns und unsere Umgebung bereits in Schwierigkeiten, weil wir mit der Einordnung dessen in die komplexe Natur schon heillos überfordert sind. Unser kleiner Verstand kann nur kleinste Ausschnitte des Komlexen und die auch nur auf seine eingeschränkte Weise verstehen.
Aber wir haben die Einbildungskraft, wir könnten gar das Ganze verstehen, weil die eine oder andere unserer Ableitungen funktioniert. Manch einer glaubt sogar, die ganze Welt auf eine seiner Formeln bringen zu können.
Könnten wir die Natur verstehen, gäbe es hier keine Kernspaltung. Wir würden weder unsere Äcker, noch das Wasser vergiften. Und die Kernschmelze würden wir der Sonne überlassen; sie kann das… problemlos.
Die Bombe funktioniert, aber
wir haben nichts verstanden.
Würden wir nur ein wenig verstehen, wir würden die aggressive Haltung der Natur gegenüber augenblicklich fallen lassen.
Es gefällt dem Verstand nicht – weil er sich nach der Occupation durch das Ego für den Größten hält – aber wir müssen die Weisheit einbeziehen, soll uns der Verstand vorwiegend von Nutzen und weniger zum Schaden sein.
Ja, er hat seine Fähigkeiten, aber nicht
die, seine Grenzen erkennen zu können.